Ich stimme Herrn Hollitzer in seinem Leitartikel in der Thüringer Allgemeine am 20.07.2020 zu, dass der Stinkefinger von Herrn Ramelow dem Ansehen des Amtes des Ministerpräsidenten und dem Thüringer Parlament schadet. Jeder weiß, dass das Zeigen eines Stinkefingers und einen anderen, einen „widerlichen Drecksack“ zu nennen, nicht nur unanständig, sondern nichts Anderes als strafbar ist. Gerade bei den immer wieder gezielten unappetitlichen Provokationen der AfD erwarte ich, dass ein Ministerpräsident weiß, dass er als Amtsträger sein Amt zu verantworten hat und als Ministerpräsident nicht nur seine Anhänger, sondern alle Thüringer zu repräsentieren hat.
Ich möchte von keinem Ministerpräsidenten regiert und repräsentiert werden, der bei allem Verständnis für eine Reaktion auf die ständigen Frechheiten und Unappetitlichkeiten, die die AfD uns allen und auch Herrn Ramelow persönlich zumutet, sich dazu verleiten lässt, als Mensch die Fassung und Haltung zu verlieren und, was jedem Kind mit Recht verboten wird, den Stinkefinger zu zeigen und das nicht irgendwo, sondern in einem deutschen Parlament. Vor allem habe ich kein Verständnis dafür, auch menschlich nicht, dass ein Ministerpräsident später, nachdem die verständliche Aufregung zumindest abgemildert sein sollte, sich zwar dafür entschuldigt, dass sein Ausbruch im Parlament erfolgte, um ihn dann aber noch mal außerhalb des Parlaments zu rechtfertigen und zu wiederholen. Ein Ministerpräsident muss wissen, dass er auch außerhalb des Parlaments Ministerpräsident ist und Verantwortung für seine Äußerung und Verhalten als höchster Amtsträger des Freistaats hat. Herr Ramelow hat in unverzeihlicher Weise die Würde, die das Amt des Ministerpräsidenten mit sich bringt, schwerstens verletzt und missachtet. Ich bin Herrn Innenminister Maier dankbar, dass mit ihm heute am 24.07.2020 in der Thüringer Allgemeine endlich ein hochrangiger Regierungsvertreter die Grenzverletzung des Ministerpräsidenten deutlich benannt hat.